
Bremervörde. Am 17. September lag die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf unserer Region. In Bremervörde startete der erste Wasserstoffzug der Welt seine Premierenfahrt. "Ich bin
hocherfreut", so Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, welcher das Projekt seit Beginn an begleitet. Er ist seit langer Zeit
ein Verfechter der Brennstoffzellen-Technologie und sieht Wasserstoff als „Treibstoff der Zukunft“. Ferlemann spricht von einem „historischen Moment“ und einer „technischen Revolution“ die sich
hier in Bremervörde ereignen. „So müssen sich die Menschen im Jahre 1835 auf der Fahrt von Nürnberg nach Fürth mit der ersten Dampflok gefühlt haben“, so der Parlamentarische
Staatssekretär.
Gemeinsam mit Vertretern der Landes- und Bundespolitik war Ferlemann als Gast an Bord des neuen Wasserstoffzugs der Firma Alstom, dem Coradia iLint. Derzeit werden zwei Wasserstoffzüge auf der
Strecke zwischen Cuxhaven und Buxtehude über Bremerhaven und Bremervörde eingesetzt. Bis 2021 sollen 12 weitere Züge dieser Art folgen und die herkömmlichen Dieseltriebwagen der
Elbe-Weser-Verkehrsbetriebe komplett ersetzen. „Emissionsfrei, energieeffizient und kostengünstig“ sind laut Ferlemann die Vorteile der Wasserstoffzüge gegenüber den herkömmlichen
Diesellokomotiven. Die Reichweite einer Tankfüllung dieses Zuges beträgt 1000 Kilometer und dessen Höchstgeschwindigkeit liegt bei 140 Kilometer pro Stunde. Der Wasserstoff wird vorerst aus der
chemischen Industrie bezogen. In zwei Jahren jedoch soll dieser mittels eines Elektrolyseverfahrens gewonnen werden, wofür Strom aus erneuerbaren Energien verwendet werden soll. „Die Anwendung
von erneuerbaren Energien ist in unserer Region weltweit einmalig. Mit dem Wasserstoffzug gehen wir mit gutem Beispiel voran und ich hoffe, dass auch viele andere Verkehrsbetriebe diese Züge
einsetzen, um auf den Nahverkehrsstrecken umweltfreundlich fahren zu können.“, so Ferlemann abschließend.